Ein Motorrad-Kaufvertrag ist essenziell, um den Kauf oder Verkauf eines Motorrads rechtlich abzusichern. Egal, ob du ein Motorrad privat verkaufen oder ein gebrauchtes Motorrad kaufen möchtest – ein solider Kaufvertrag hilft, Streitigkeiten zu vermeiden und alle wichtigen Punkte festzuhalten.
In diesem Artikel haben wir die wichtigsten Informationen über den Motorrad-Kaufvertrag zusammengestellt:
Warum ist ein Motorrad-Kaufvertrag wichtig?
Ein Kaufvertrag sorgt für Klarheit zwischen Käufer und Verkäufer. Er regelt nicht nur die Eigentumsübertragung, sondern auch wichtige Fahrzeugdaten, Kaufpreis und eventuelle Zusicherungen. Auch wenn ein Vertrag mündlich oder per E-Mail rechtskräftig sein kann, ist eine schriftliche Form dringend zu empfehlen. Nur so lassen sich später Ansprüche beweisen und Unstimmigkeiten vermeiden.
Was muss in einem Kaufvertrag für ein Motorrad enthalten sein?
Ein guter Kaufvertrag für ein Motorrad sollte mindestens folgende Punkte beinhalten:
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Angaben zu Käufer und Verkäufer
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Vollständiger Name und Adresse
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ggf. Telefonnummer oder E-Mail zur Kontaktaufnahme
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Detaillierte Fahrzeugbeschreibung
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Marke, Modell, Erstzulassung
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Hubraum, Leistung
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Fahrgestellnummer (FIN)
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Kilometerstand
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Besondere Merkmale oder Umbauten
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Unfallhistorie oder Vorschäden
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Kaufpreis und Zahlungsmodalitäten
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Vereinbarter Kaufpreis
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Zahlungsart (Barzahlung, Überweisung, Ratenzahlung)
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Zeitpunkt der Zahlung
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Falls eine Ratenzahlung vereinbart wird: Eigentumsvorbehalt bis zur vollständigen Bezahlung
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Regelung zur Motorrad Ummeldung oder Abmeldung
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Klare Festlegung, ob das Motorrad vor oder nach dem Verkauf abgemeldet wird
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Falls noch angemeldet: eine Frist zur Ummeldung setzen (z.B. "Der Käufer verpflichtet sich, das Motorrad bis zum [Datum] umzumelden.")
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Haftungsausschluss und Sachmängelhaftung
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Private Verkäufer sollten unbedingt einen Haftungsausschluss im Vertrag festhalten. Ein möglicher Satz lautet:
"Der Verkauf erfolgt unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung und Sachmängelhaftung."
Allerdings kann die Gewährleistung nicht ausgeschlossen werden, wenn der Verkäufer arglistig einen Mangel verschwiegen oder vorsätzlich verschleiert hat.
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Achtung: Ein Ausschluss der Sachmängelhaftung ist nur bei privaten Verkäufen möglich.
Gewerbliche Verkäufer sind gesetzlich verpflichtet, eine Gewährleistung zu geben.
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Übergabe von Fahrzeugpapieren und Schlüsseln
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Zulassungsbescheinigung Teil 1 & 2 (früher Fahrzeugschein & Fahrzeugbrief)
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Letzte HU/AU-Bescheinigung
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Serviceheft oder Wartungsnachweise
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Anzahl der Fahrzeugschlüssel
Wichtige Tipps für Käufer und Verkäufer im Überblick
Tipps für Verkäufer
Falls eine Probefahrt gewünscht wird, verlange einen gültigen Führerschein und eine Sicherheitsleistung.
Stelle sicher, dass der Käufer volljährig ist oder eine Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten hat.
Informiere den Käufer über Upgrades und Zubehör und halte diese im Kaufvertrag schriftlich fest.
Bestehe auf eine sofortige vollständige Bezahlung, um Zahlungsausfälle zu vermeiden.
Übergib die Zulassungsbescheinigung Teil II erst nach vollständigem Zahlungseingang.
Melde den Verkauf direkt bei der Zulassungsstelle, um weitere Verpflichtungen für Steuern und Versicherung zu vermeiden.
Halte fest, welche Schlüssel und Unterlagen du dem Käufer übergibst.
Wenn der Käufer das Motorrad nicht ummeldet, kannst du weiterhin für Steuern und Versicherungen haften..
Tipps für Käufer
Mache eine Probefahrt und achte dabei auf eventuelle Mängel oder Auffälligkeiten.
Falls der Verkäufer nicht der Eigentümer ist, verlange eine schriftliche Verkaufsbefugnis und prüfe die Identität
Prüfe, ob Änderungen am Motorrad (z. B. Auspuff, Beleuchtung) ordnungsgemäß in den Fahrzeugpapieren eingetragen sind
Achte darauf, dass sämtliches Zubehör und Extras im Vertrag erfasst werden.
Frage nach Vorschäden und lasse sie im Vertrag festhalten.
Frage nach Vorschäden und lasse sie im Vertrag festhalten.
Stelle sicher, dass dir alle Schlüssel ausgehändigt werden.
Melde das Motorrad unverzüglich bei der zuständigen Zulassungsstelle um.
Kostenloser Muster-Kaufvertrag für den Motorradverkauf
Um dir den Verkauf oder Kauf deines Motorrads so einfach und sicher wie möglich zu machen, haben wir einen Muster-Kaufvertrag vorbereitet. Dieses Dokument enthält alle wichtigen Punkte, die du beim privaten Motorradverkauf beachten solltest, und hilft dir, rechtliche Risiken zu minimieren.
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Kostenloser Download
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Für private Verkäufe geeignet
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Enthält alle relevanten Vertragsdetails
Du kannst unseren Mustervertrag ganz einfach herunterladen, ausfüllen und beim Verkauf deines Motorrads verwenden.
Alternativ kannst du auch den ADAC Motorrad-Kaufvertrag oder den Mustervertrag von KFZ-Auskunft.de nutzen, falls du eine weitere Vorlage benötigst.
Motorrad abmelden oder anmelden: Was ist zu beachten?
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Motorrad abmelden
- Wer sein Motorrad verkauft, kann es vor dem Verkauf selbst abmelden oder dem Käufer überlassen. Die zuständige Zulassungsstelle informiert das Finanzamt und die Kfz-Versicherung automatisch.
- Falls der Käufer die Abmeldung übernimmt, sollte dies im Kaufvertrag festgehalten und eine Frist gesetzt werden.
- Eine Abmeldung kann online oder direkt bei der Zulassungsstelle erfolgen.
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Motorrad anmelden
Die Anmeldung erfolgt durch den neuen Besitzer online oder bei der zuständigen Zulassungsstelle.
Benötigte Unterlagen:
- gültiger amtlicher Lichtbildausweis (z.B. Personalausweis)
- elektronische Versicherungsbestätigung mit eVB-Nummer
- Zulassungsbescheinigung Teil 1 und 2
- bei gebrauchten Motorrädern: gültige Bescheinigung der letzten Hauptuntersuchung
Moped oder Roller verkaufen: Besonderheiten beim Kaufvertrag
Falls du dein Moped oder deinen Roller verkaufen: möchtest, gelten dieselben Grundsätze wie beim Motorradverkauf. Wichtig ist, dass der Käufer mindestens 15 Jahre alt ist und eine Einwilligungserklärung eines Erziehungsberechtigten besitzt. Der Kaufvertrag sollte wie beim Motorrad die Fahrzeugdetails, den Kaufpreis und die Übergabe der Papiere enthalten.
Wichtige Hinweise für eine sichere Motorrad-Transaktion
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Probefahrt: Lasse dir vor der Probefahrt den Ausweis des Interessenten zeigen und hinterlege eine Kaution.
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Zahlung: Am sichersten ist eine Echtzeitüberweisung vor der Fahrzeugübergabe. Bei Barzahlung eventuell direkt einen Einzahlautomat einer Bank nutzen.
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Dokumentation: Fertige Fotos des Motorrads und des Kilometerstands zum Zeitpunkt des Verkaufs an. Das ist besonders wichtig, wenn das Motorrad durch eine Motorrad Spedition abgeholt wird.
Fazit
Ein detaillierter Kaufvertrag ist beim Verkauf oder Kauf eines Motorrads unerlässlich. Er schützt beide Seiten vor Missverständnissen und stellt sicher, dass alle wichtigen Punkte dokumentiert sind. Achte auf eine klare Regelung zur Bezahlung, zur Abmeldung und zur Sachmängelhaftung. So lässt sich der Kauf oder Verkauf eines Motorrads sicher und stressfrei abwickeln.
FAQ – Probleme mit dem Motorrad-Kaufvertrag? Häufige Fragen
Kann man ein Motorrad ohne schriftlichen Kaufvertrag verkaufen bzw. kaufen?
Gesetzlich gesehen ist ein Kaufvertrag beim Privatverkauf zwar nicht Pflicht, dennoch ist ein schriftlicher Vertrag dringend zu empfehlen. Ohne Kaufvertrag können spätere Vereinbarungen schwer bewiesen werden.
Kann ich das Motorrad vor dem Verkauf abmelden?
Ja, das wird auch empfohlen. Ggf. kann im Kaufvertrag vereinbart werden, dass der Käufer die Abmeldung übernimmt. Dennoch raten wir dazu, das Motorrad selbst abzumelden. Die einfachste Möglichkeit ist die Online-Abmeldung über das Onlineportal der zuständigen Zulassungsstelle.
Muss der Käufer eines Mopeds volljährig sein?Nein, der Käufer muss nicht volljährig sein. Wichtig ist, dass der Käufer mindestens 15 Jahre alt ist und eine Einwilligungserklärung eines Erziehungsberechtigten besitzt.
Ist eine Probefahrt vor dem Kauf möglich?
Ja, eine Probefahrt ist in der Regel kein Problem. Dies ist aber nur dann möglich, wenn das Motorrad noch nicht abgemeldet wurde. Um sich abzusichern, sollte eine Haftungsvereinbarung ausgefüllt oder ein Pfand hinterlegt werden.
Wann sollte die Zulassungsbescheinigung Teil 2 übergeben werden?
Die Zulassungsbescheinigung Teil 2 sollte erst übergeben werden, wenn der gesamte Kaufpreis bezahlt wurde. Bei Ratenzahlungen ist dies besonders wichtig, um Eigentumsansprüche zu sichern.