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Motorradführerschein

27 JULY 2022
News

Motorradführerschein

Der Weg zum Motorrad-Führerschein

Wer Motorrad fahren möchte, braucht einen Motorrad-Führerschein. Wie man diesen bekommt, was kostet ein Motorradführerschein, welche Klassen es gibt und worauf ihr achten müsst beim Führerscheinerwerb erklären wir euch in diesem Artikel.

Die kurze Version: Der Führerscheinerwerb erfolgt über theoretischen und praktischen Unterricht in einer Fahrschule, der jeweils mit einer offiziellen Prüfung abgeschlossen wird.

Lasst uns zunächst einen Blick auf die verschiedenen Fahrerlaubnisklassen werfen (wie sie im Beamtendeutsch heissen, der Normalo sagt Führerscheinklasse).

Was man womit fahren darf

Es gibt vier Führerscheinklassen, mit denen motorisierte Zweiräder bewegt werden dürfen:

AM: Die Klasse AM ist für Roller, Mopeds und Mokicks bis 50 cc Hubraum, die höchstens 45 km/h fahren können. Das Mindestalter für diesen Führerschein beträgt 16 Jahre. Die Klasse AM ist übrigens automatisch im Autoführerschein enthalten!

A1: Mit diesem Führerschein dürfen Motorräder bis 125 cc Hubraum und 11 kW (15 PS) Leistung bewegt werden. Dreirädrige Fahrzeuge (Trikes) dürfen bis zu 15 kW (20 PS) Leistung haben. Das Mindestalter zum Erwerb dieser Führerscheinklasse beträgt wie bei der Klasse AM 16 Jahre.

Diese schicke Benelli BN125 in neongelber Perlmutt-Lackierung darf mit der Führerscheinklasse A1 bewegt werden

A2: Dies ist der erste „große“ Führerschein für Motorräder. Mit der Klasse A2 dürfen Maschinen bis 35 kW (48 PS) und einem Verhältnis Leistung/Gewicht von max. 0,2 kW/kg gefahren werden. Das bedeutet, dass das Motorrad maximal 175 kg Leergewicht aufweisen darf (denn 35/0.2=175) Das Mindestalter für diesen Führerschein beträgt 18 Jahre.

A: Der „ganz große“ oder „offene“ Motorradführerschein. Mit dieser Fahrerlaubnis dürfen sämtliche Zweiräder ohne Hubraum -oder Leistungsbegrenzung gefahren werden. Die Klasse A kann auf zwei Wegen erworben werden: Entweder als Aufstieg von der Klasse A2, wenn ihr diesen Führerschein seit mindestens zwei Jahren habt. Das Mindestalter in diesem Fall beträgt also 20 Jahre, notwendig für den Aufstieg sind auch eine theoretische Vorbereitung in einer Fahrschule und eine praktische Prüfung. Die andere Möglichkeit ist ein Direkteinstieg in die Klasse A ohne vorherige Zweiraderfahrung. Dies ist ab einem Mindestalter von 24 Jahren möglich.

Wer die BMW S1000RR fahren möchte, benötigt die Fahrerlaubnisklasse A

Die Grundlagen - Theoretischer Unterricht

Eine Fahrschule findet ihr am einfachsten, indem ihr in einer Suchmaschine „Fahrschule Motorrad“ und den Ort eingebt, wo ihr wohnt. Fragt alternativ oder zusätzlich im Freundes- oder Familienkreis, wo der Führerschein gemacht wurde und welche Erfahrungen mit der jeweiligen Fahrschule gemacht wurden.

Für die theoretische Prüfung kann online oder klassisch auf Papierbögen intensiv gelernt werden.

Habt ihr euch für eine Fahrschule entschieden, müsst ihr euch dort anmelden, eine Anmeldegebühr bezahlen und es beginnt mit dem theoretischen Unterricht. Die Theoriestunden sind in der Regel mit der Anmeldegebühr abgegolten und müssen nicht separat bezahlt werden. Mindestens 12 Theoriestunden à 90 min und vier Sondertheoriestunden mit Motorradwissen sind vorgeschrieben. Wenn ihr bereits im Besitz eines Führerscheins der Klasse B seid („Autoführerschein“), müsst ihr statt der 12 nur sechs Theoriestunden absolvieren.

Macht euch mit den Verkehrsregeln gut vertraut und übt Zuhause fleissig mit passenden Apps oder Lernmaterialien der Fahrschule. Denn besonders wenn ihr zum ersten mal auf dem Fahrschulmotorrad sitzt, liegt die Aufmerksamkeit auf dem Beherrschen der Maschine und erfahrungsgemäß ist wenig Gehirnkapazität übrig, um aktiv darüber nachzudenken wer gerade Vorfahrt hat.

Führerscheinantrag und Theoretische Prüfung

Bevor ihr die theoretischen Prüfung ablegen könnt, muss euer Führerscheinantrag bewilligt werden. Dies dauert in der Regel 4-6 Wochen, reicht den Antrag daher zeitig bei eurer Fahrerlaubnisbehörde ein (die Webseite eures Ortes oder Google verraten euch, wo diese zu finden ist).

Zum Einreichen des Antrages benötigt ihr ein paar Unterlagen:

  • Euren Personalausweis oder Reisepass
  • Den Nachweis über einen absolvierten Erste Hilfe Kurs (angeboten von eurer Fahrschule oder einem Hilfsdienst wie z.B. dem Deutschen Roten Kreuz oder den Johannitern)
  • Eine Sehtestbescheinigung (vom Optiker)
  • Biometrische Passfotos (können bei jedem Fotografen angefertigt werden).

Sobald euer Antrag genehmigt wurde und ihr die vorgeschriebene Anzahl an Theoriestunden absolviert habt, könnt ihr die theoretische Prüfung ablegen. In vielen Städten erfolgt dies bei einer Dienststelle des TüV oder der Dekra. Viele Fahrschulen bieten auch eine „Generalprobe“ an, bei der ihr unter realen Prüfungsbedingungen testen könnt, ob ihr schon fit genug für die Prüfung seid.

Hoppla! Das sollte in der Prüfung nicht passieren. Ausweichen und Slalom fahren muss geübt werden.

Rauf auf den Bock - Fahrstunden

Ihr könnt auch schon vor dem Bestehen der theoretischen Prüfung mit den Fahrstunden beginnen. Es empfiehlt sich allerdings, in der Theorie bereits weit fortgeschritten zu sein, um sich auf die Bedienung der Maschine konzentrieren zu können. Durchschnittlich werden 20 bis 30 Fahrstunden benötigt, bis der Fahrschüler ausreichend sicher ist, um die praktische Prüfung abzulegen.

Der Unterricht beginnt meist auf einem leeren Parkplatz oder Verkehrsübungsplatz, wo ihr euch unter Anleitung mit den Grundfunktionen der Maschine vertraut macht: Anfahren, Kuppeln, Schalten, Bremsen, Ausweichen, Slalom fahren.

Danach geht es meistens direkt in den Stadtverkehr und euer Fahrlehrer führt euch so an praxisnahes Motorradfahren heran. Über Funk hält der Fahrschullehrer Kontakt zu euch, gibt Anweisungen oder korrigiert eure Fahrweise. Absolviert werden muss auch eine Mindestanzahl an Sonderfahrten auf Bundes- und Landstraßen (5 Stunden à 45 min), Autobahnfahrten (4 Stunden) und Fahrten bei Dämmerung oder Dunkelheit (mind. 3 Stunden).

Die praktische Prüfung

Wenn ihr die Mindestanzahl an Fahrstunden absolviert habt und euer Fahrlehrer euch für fit genug hält, könnt ihr die praktische Prüfung ablegen. Ein Prüfer steigt mit zum Fahrlehrer ins Auto und überwacht die Prüfungsfahrt, welche in der Regel 60 bis 75 Minuten dauert.

Prüfung bestanden - jetzt bin ich fertig, oder?

Prinzipiell ja. Mit der bestandenen Führerscheinprüfung seid ihr berechtigt, ein Motorrad entsprechend der Führerscheinklasse zu fahren. Sicherheit und Routine bekommt ihr allerdings nur durch Übung und Fahrpraxis. Lasst es daher locker angehen und denkt vielleicht darüber nach, ein Fahrsicherheitstraining zu buchen. Dort vertieft ihr unter professioneller Anleitung in einer gesicherten Umgebung das Verhalten in kritischen Situationen, übt Ausweich- und Bremsmanöver und verstetigt so eure Fahrkenntnisse.

Und das kostet der Motorrad-Führerschein

Der Erwerb eines Motorrad-Führerscheins kostet euch zwischen 2- und 3.000 €. Die größte Variable sind dabei die (normalen) Fahrstunden, deren Anzahl stark von eurem Lernfortschritt abhängt.

In der folgenden Tabelle haben wir eine Abschätzung der zu erwartenden Kosten eingetragen und dabei das günstigste und teuerste Szenario eingetragen (im ersten Anlauf bestandene Prüfungen jeweils vorausgesetzt). Bei der Anzahl der Fahrstunden sind wir am unteren Ende von der gesetzlich vorgeschriebenen Mindestanzahl und am oberen Ende bei einem Drittel mehr Fahrstunden ausgegangen.

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