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Betrugsmaschen beim Motorrad-Verkauf

2 DEZEMBER 2019
Ratgeber Motorrad verkaufen

Betrugsmaschen beim Motorrad-Verkauf

Betrugsmaschen im Internet

Ein Traum scheint wahr zu werden – Deine lange gesuchte Traum-Maschine taucht unverhofft auf einer Fahrzeug-Plattform im Internet auf. Der Kilometerstand ist gering, die Bilder zeigen eine Maschine in Top-Zustand, zu einem sensationell günstigen Preis.

Nun aber schnell!

Für die Kontaktaufnahme genügen Dir wenige Klicks, erledigt fast alles die Online-Plattform automatisch. Der Verkäufer meldet sich zeitnah, beantwortet Deine wenigen noch offenen Fragen, Ihr vereinbart ein Besichtigungstreffen und nach kurzer Verhandlung fährst Du mit Deinem Traum-Motorrad zurück nach Hause. Verkäufer und Käufer sind zufrieden, es gibt ein paar Sterne und ein paar freundliche Worte in der Bewertung. So sollte es immer sein.

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Aber was wäre, wenn...

...sich der Verkäufer aus einem anderen Land meldet, oder das Fahrzeug in einem anderen Land steht als angegeben? Natürlich kann es vorkommen, dass sich Wohnort der Verkäufers und Standort des Motorrads unterscheiden. Menschen ziehen aus vielen Gründen um, manchmal bleiben Teile des Besitzstandes zurück. Das verkompliziert die gemeinsame Besichtigung der Maschine, aber hey, die Fotos zeigen einen Super-Zustand, und der Preis ist sensationell! Eventuell hat der Verkäufer schon eine Lösung für dieses Distanz-Problem: Versand per Spedition. Sein Vorschlag: Du überweist vorab die Kaufsumme, und nach wenigen Tagen steht der Transporter mit Deinem Traum-Motorrad vor Deiner Tür. Besonders entgegenkommend, schickt Dir der Verkäufer sogar vorab einen Scheck mit den Speditionsgebühren, die Du dem Fahrer dann in bar übergibst, damit dieser endlich die Spanngurte löst.

Klingt gut, nicht?

In der Tat – aber es widerspricht dem Grundsatz “Ware gegen Geld”. Klar, es geht um Dein arg begehrtes Traum-Motorrad – aber würdest Du bei einem Neukauf Dein Geld auch vorab auf den Tisch eines Dir unbekannten Händlers legen, ohne Besichtigung und Probefahrt, ohne zu wissen, ob das Motorrad überhaupt existiert? Was machst Du, wenn sich keine Spedition mit Deinem bereits bezahlten Traum-Motorrad auf den Weg macht, es diese Spedition am Ende gar nicht gibt? Lass uns mal an das Gute im Menschen glauben und auf einen Sendungsverfolgungs- Link von Seiten des Verkäufers hoffen – aber wieviele Internet- Seiten von Dienstleistern, Shops und Banken wurden schon täuschend echt gefälscht? Dann bleibt Dir nur noch der Blick auf den Scheck, auf dem eine im Vergleich zum überwiesenen Kaufpreis lächerliche Summe stehen wird – und die Gewissheit, dass dieser Scheck in den nächsten Tagen gnadenlos platzen wird. Und hoffe nicht, dass Dir irgendjemand den entstandenen Schaden ersetzen wird – auch nicht die Plattform, auf der Du Deinen Traum gefunden hast, denn diese haftet bei Missachtung der wichtigsten Warnsignale nicht.

Warnsignale

Die Geschichten der Verkäufer mögen bunt und abenteuerlich, tragisch und traurig klingen – sie mögen von unvorhersehbaren beruflichen oder familiären Veränderungen, von Krisen und Katastrophen in der Heimat erzählen und in Dir das Gefühl hervorrufen: “Ja, ich mache zwar ein Schnäppchen, aber eigentlich tu ich dem Verkäufer einen Gefallen .. und es ist mein Traum-Motorrad!”. Aber erscheint es Dir nicht kurios, wenn die Antwort des Verkäufers nicht über die Fahrzeug-Plattform, sondern von einer Allerwelts-E-Mail Adresse kommt? Wunderst Du Dich nicht, wenn der Verkäufer in gebrochenem Englisch antwortet, obwohl die Verkaufsanzeige in korrektem Deutsch verfasst ist? Fragst Du Dich nicht, warum die angegebene Telefonnummer ins Leere läuft? Hast Du kein flaues Gefühl beim Geldtransfer über Western Union-Konto? Und was denkst Du, wenn man in Deiner Bank angesichts des Schecks für die Speditionsgebühren die Augenbrauen hochzieht?

Gier macht blind

Nimm Deine Freude über den Fund Deines Traum-Motorrads mal kurz zurück, und sei Dir sicher: Du musst die angebotene Maschine nicht kaufen, Du wirst wieder ein ähnliches Angebot finden und Deinen Traum erfüllen können – außerdem werden Einzelstücke nur selten online angeboten. Wenn ein Inserat zu gut klingt, um wahr zu sein, ist es dies wahrscheinlich auch – denn dank Vergleichsportalen kennt jeder Anbieter den Marktwert seines Fahrzeugs und muss nicht weit unterhalb dieses Werts verkaufen. Zu Verschenken hat schließlich niemand etwas. Lass Dich nicht von Traumzuständen auf Fotos blenden – in Zeiten von Bild-Datenbanken und PhotoShop findet und erschafft jeder makellose Bilder eines komplett verranzten Motorrads. Nichts geht über eine persönliche Besichtigung mitAnfassen und Probefahren! Höre auf Deinen Hausverstand: wieso sollte jemand sein Fahrzeug auf einer Online-Portal anbieten, die Kommunikationaber außerhalb dieser Plattform führen? Wieso sollte jemand sein Fahrzeug weit unter Wert verkaufen wollen und sogar den Versand über Hunderte von Kilometern bezahlen? Wieso schlägt jemand die Überweisung der Kaufsumme vor, sendet aber gleichzeitig einen Scheck für die Transportkosten? Schnell läuft beim Motorradkauf etwas schief.

Vorsicht also bei ..
  • unrealistisch günstigen Angeboten
  • Kommunikation via (kostenloser / anonymer) E-Mail
  • nicht angegebenen / nicht funktionierenden Telefon-Nummern
  • gewünschten Anzahlungen für eine Reservierung des Fahrzeugs
  • gewünschten Geldtransfer via Western Union oder Treuhand-Services
  • Schecks aus dem Ausland
  • Transport-Abwicklung via Spedition

Aber auch als Verkäufer kannst Du fies über den Tisch gezogen werden – wenn Dir z. B. der Kaufinteressent einen Scheck über einen höheren Betrag als den Kaufpreis schickt, damit Du damit eine beauftrage Spedition bezahlst. Platzt dieser Scheck, ist Dein Motorrad inklusive Kaufsumme weg, und den Spediteur hast Du auch noch bezahlt. Wie so oft, gilt auch hier: nur Bares ist Wahres!

Was tun – und was nicht?

Eile und unbändige Freude beim Fund eines vermeintlichen Schnäppchens sind keine guten Ratgeber. Dein Traum-Motorrad fährt Dir nicht weg – aber damit sich Dein Traum erfüllt, solltest Du

  • nur über die genutzte Angebots-Plattform kommunizieren
  • auf Ungereimtheiten in der Kommunikation / Sprache achten
  • die Identität des Verkäufers / Käufers überprüfen
  • auf gültige und originale Papiere (Ausweis des Verkäufers / Käufers, Fahrzeugschein inkl. Kontrolle der Fahrgestell-Nummer) bestehen
  • auf einen schriftlichen Kaufvertrag bestehen
  • auf persönliche Besichtigung des Fahrzeugs bestehen
  • auf Barbezahlung bestehen
  • keine Anzahlung leisten
  • keine Scans / Fotos Deiner Fahrzeugpapiere / Ausweise versenden
  • eine Abwicklung über Speditionen, Treuhand-Services o. ä. ablehnen
  • eine Fahrzeugübergabe an / von Dritten ablehnen
  • Dich nicht von G’schichtlen beeindrucken lassen und vor allem
  • Dich nicht von Gier und Geiz leiten lassen!

Keine Panik!

Natürlich wollen nicht alle nur Dein Bestes, nämlich Dein Fahrzeug, Dein Geld oder gar beides. Käufe/Verkäufe vom oder ins Ausland mit Vorab-Überweisungen und Lieferungen über Speditionen kommen häufig – zu beiderseitiger Zufriedenheit – vor. Die sichere Seite liegt für Dich z. B. beim Geschäft mit einem gewerblichen Händler. Du kannst Dich über das Unternehmen, evtl. auch über dessen Mitarbeiter, informieren – Branchenverzeichnisse, Telefonbücher, Händlerlisten und Social Media-Kanäle bieten sich dafür an. Erfolgt der Kontakt über die dort zu findenden Telefonnummern oder E-Mail – sehr gut. Werden Dir zusätzlich verschiedene Kaufabwicklungs - Möglichkeiten angeboten und drängt Dich niemand zur Eile – umso besser. Damit Dir beim Motorradkauf keine Steine in den Weg gelegt werden.

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